Destur

Destur

 

[arabisch »Verfassung«],

 

 1) Dustur, liberale Antikolonialbewegung in Tunesien, deren Name auf die Forderung nach einer Verfassung unter dem Eindruck der Jungtürken (1908) zurückgeht. Die 1920 gegründete, von großbürgerlichen Kreisen getragene Desturpartei forderte Gewaltenteilung und Gleichberechtigung für Tunesier und Franzosen. 1934 spaltete sich die von H. Bourguiba geführte radikalere Neodesturpartei ab, die nach der Unabhängigkeit Tunesiens (1956) zur staatstragenden Partei wurde, sich zum Sozialismus auf islamischer Grundlage bekannte, sich 1964 mit der Desturpartei als Parti Socialiste Destourien (PSD, deutsch Sozialistische Destur-Partei) reorganisierte und 1988 in Rassemblement Constitutionnel Démocratique (RCD, deutsch Demokratische Verfassungsbewegung ) umbenannt wurde.

 

 2) in Irak während der Mandatszeit die nationalistische Partei des langjährigen Ministerpräsidenten Nuri as-Said.